Was kommt da auf uns zu ?

W. Puhl- Schmidt über die Islamisierung der Türkei, verfolgter Christen und Bischöfe im nahen Osten, die vorgefertigten politischen Predigten in deutschen Moscheen aus der Türkei und der Rassismus in der Türkei findet Erwähnung.

Wieder einmal schweigen die hohen Kirchenvertreter politisch korrekt, wenn es um Herrn Erdogan geht. Kein öffentliches Wort und kein kritisches Nachfragen wegen bedrohter, verfolgter oder entführter Christen und verantwortlicher Bischöfe im Nahen Osten. Warum darf Erdogan den Unwissenden und Unschuldigen spielen, wenn es z.B. um das Schicksal entführter Bischöfe geht?

Ist es nicht beschämend, dass kürzlich weltanschaulich neutrale Menschenrechtsorganisationen wie z.B. die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) Herrn Erdogan öffentlich nach dem Schicksal des Erzbischofs der syrisch-orthodoxen Kirche Mor Gregorius Yoanna Ibrahim und des Erzbischofs Boulos Yazigi von der griechisch orthodoxen Kirche fragen müssen? Sie waren im Jahr 2013 im Irak von Mitgliedern des Islamisch Staates entführt wurden.

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass der Menschenrechtsbeauftragte der GfbV für Recherchen und Veröffentlichungen aus dem Nahen Osten, Dr. Kamal Sido, ein Moslem ist! Er organisierte eine Mahnwache vor dem türkischen Generalkonsulat in Osnabrück, um letztlich Herrn Erdogan an die entführten christlichen Bischöfe zu erinnern und Untersuchungen zu fordern. Schauen Sie sich bitte den kurzen Videobericht von der Mahnwache an:

Die katholischen Bischöfe von Osnabrück Dr. Franz-Josef Bode und Weihbischof Johannes Wübbe sowie Generalvikar Theo Paul wurden meines Wissens bei dieser Mahnwache nicht gesehen. Ihre Teilnahme wäre ja auch politisch nicht erwünscht gewesen!

Dieser Tage wurde bekannt und auch in vielen Medien diskutiert, dass der türkische Parlamentspräsident Ismail Kahraman eine islamische Verfassung für die Türkei fordert. Er ist federführend bei der Ausarbeitung einer neuen Verfassung, die auch Präsident Erdogan plant. Die Meinung unter Regierungsmitgliedern und Politikern ist geteilt. Kritische Proteste auf den Strassen wurden wie üblich mit Wasserwerfern und Tränengas niedergemacht. Türkei: Parlamentspräsident fordert islamische Verfassung. Gerade nachdenkliche Türken wissen, dass es letztlich um einen islamischen Staat Türkei geht. Nachdenkliche Deutsche sollten wissen, was dies für das zukünftige Grundgesetz und die zukünftige Rechts- und Gesellschaftsordnung in Deutschland bedeutet.

Beobachter sind der Meinung, dass auch Erdogan die Trennung von Religion und Staat in der Türkei kritisch betrachtet, die Kemal Atatürk einführte. Proteste in Ankara. Parlamentschef will islamische Verfassung. Macht es nicht nachdenklich, dass Herr Erdogan eine Moschee in den USA einweihte? Weihte Frau Merkel schon einmal eine Kirche in der Türkei ein?

In diesem Zusammenhang kam mir ein Artikel aus n-tv in Erinnerung, den ein Freund mir vor einigen Tagen dankenswerter Weise zuschickte. 970 türkische Imame predigen in Deutschland. Sie sind nicht an einer deutschen Universität ausgebildet sondern an speziellen Schulen in der Türkei. Der türkische Staat finanziert sie als Staatsbeamte und schickt ihnen auch die Predigt zu, die sie dann auch in türkischer Sprache halten. Ihre deutschen Sprachkenntnisse sind zumeist rudimentär und werden in den maximal 5 Jahren ihrer Imam-Tätigkeit nicht vertieft.

Der Grüne Cem Özdemir sieht im deutschen Ableger (DITIB) des türkischen Religionsministeriums /Diyanet) den verlängerten Arm des türkischen Staates und eine „Vorfeldorganisation“ der regierenden AKP. Konkret bedeutet dies, dass 970 türkische Imame und türkische Moschee-Vereine im Sinne einer türkischen islamischen Verfassung auch für die türkisch-islamische Zukunft Deutschlands predigen und ganz im Stillen agitieren. Die türkische Botschaft wird Ihnen gerne mit Rat und Tat behilflich sein. Allah und Mohammed werden sich freuen.

Das türkische Religionsministerium hat übrigens 100.000 Staatsbeamte und einen Jahresetat von umgerechnet 1 Milliarde Euro. Dieses Ministerium veröffentlichte kürzlich ein religiös-politisches Gutachten (Fatwa), welches das Händchenhalten verlobter Paare in der Öffentlichkeit sowie unislamische Verhaltensweisen verbietet. Wer bestimmt darüber, was islamisch und was unislamisch ist?

Eine andere Fatwa verbietet die Heirat türkischer Muslime mit türkischen Aleviten. 15% der türkischen Bevölkerung bekennt sich zu dieser Religionsgemeinschaft. Herr Erdogan hatte übrigens vor Weihnachten letzten Jahres die Geburtenkontrolle als „Landesverrat“ bezeichnet. Türkei: Eine Fatwa gegen das Händchenhalten. Ich möchte Ihnen ausdrücklich empfehlen, im Internet (z.B. Google) die islamisch-türkische Realität zu studieren, welche im Falle eines Beitritts der Türkei nach Europa spätestens unsere Enkelkinder zu spüren bekämen.

Mit nachdenklichem Gruß
Wilfried Puhl-Schmidt

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