von Wilfried Puhl-Schmidt
Liebe zeitkritische Geister in kritischer Zeit.
Nicht alle Leser meines Newsletters haben eine christlich/kirchliche Prägung. Sicher sind einige aus der Kirche ausgetreten oder empfinden sogar aus ganz persönlichen Gründen Hass gegenüber der „Institution Kirche“. Niemand kommt jedoch daran vorbei, die persönlichen Äußerungen deutscher Bischöfe sowie die amtlichen kirchlichen Verlautbarungen über den Islam in aller Sachlichkeit kritisch zu bewerten. Schließlich weiß der zeitkritische Geist, dass sie politisch korrekt reden und letztlich den politischen Vorgaben aus Berlin und Brüssel folgen.
So wundert es nicht, dass die EKD in ihrem Impulspapier „Reformation und Islam“ die Sicht des Islam von Martin Luther als „vielfach polemisch und einseitig“ bezeichnet. Martin Luther stand 1542 vor der Frage, ob man eine Übersetzung des Koran drucken solle. Er befürwortete den Druck, damit den Menschen deutlich würde „wie gar ein verflucht, schändlich, verzweifelt Buch es sei, voller Lügen, Fabeln und aller Gräuel“.
Dies sind Worte aus dem 16. Jhdrt. Doch weiß der kundige Leser des Koran im 21. Jhdrt., welchen Inhalt diese Worte haben und dass sie noch heute von Bedeutung sind. Es ist interessant zu sehen, wie politisch korrekt nun die EKD islamkritische Erkenntnisse Martin Luthers mit „gegenwärtigen dialogischen Ansätzen“ weich spült.
Darüber hinaus haben Vertreter Christlicher Kirchen sowie islamischer Religionsgemeinschaften 5 Jahre an einem anderen Papier gearbeitet, welches als „Gemeinsames Wort – ACK“ veröffentlicht wurde und auch bei Google nachzulesen ist. Dieses Papier entspricht nach Auffassung vieler Kritiker dem politischen Zeitgeist, dem sich auch hohe Vertreter der Kirchen beugen.
Ein Pfarrer der Erzdiözese Freiburg, Herr Dr. theol Udo Hildenbrand, hat sich intensiv mit dem Inhalt des Papiers auseinandergesetzt. Er veröffentlichte seine sehr deutliche Kritik in den Medien und bat mich, sie auch in meinen Newsletter aufzunehmen. Lesen Sie bitte hier, Kritik und Widerspruch eines Pfarrers , diese seine kritische Erwiderung.
Dr. theol. Udo Hildebrand ist übrigens auch Mitverfasser und Mitherausgeber des Buches „Freiheit und Islam. Fakten-Fragen-Forderungen“. Auf 848 Seiten enthält es zahlreiche Belege und Kriterien für eine argumentative Auseinandersetzung mit dem Islam. Es ist im März 2016 im Gerhard-Hess-Verlag, Bad Schussenried erschienen und kostet 34 €.
Mit freundlichem Gruß
Wilfried Puhl-Schmidt