Ägypten: Behörden reißen widerrechtlich Kirche ab – Christen werden verhaftet

In einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Alexandria, mit Namen Korum Al Farag, wurde am 20. Mai 2020 die Kirche zerstört und der Priester bewusstlos geprügelt. Die 3000 Gemeindemitglieder stehen nun ohne Gotteshaus und Versammlungsort da.

Der Abriss der Kirche verstößt gegen geltendes Recht. Die Gemeinde wurde beschuldigt illegale Baumaßnahmen durchgeführt zu haben. Die koptischen Christen hatten nicht genügend Räumlichkeiten zur Verfügung. Weshalb das vorhandene Gebäude um 2 Etagen aufgestockt werden sollte. Ein vollkommen legales Bauvorhaben.

Als die Bauarbeiten begangen griffen Muslime die Christen an. Gemäßigte Dorfbewohner stoppten die Angreifer. Die Muslime begangen daraufhin direkt neben der Kirche, auf einem freien Feld, eine Moschee zu errichten. Der Moscheebau war illegal.

Die Kirchengemeinde schaltete einen Anwalt ein, der aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden möchte. Dieser schildert den Sachverhalt wie folgt: Nachdem es immer wieder zwischen Moslems und Kopten zu Unstimmigkeiten bezüglich des Kirchengebäudes gekommen war, ordnete der Präsident des Stadtrates per Beschluss den Abriss des Gotteshauses an. Das Erdgeschoss der Kirche wurde bereits vor 15 Jahren errichtet. Trotzdem gingen dem Abrissbescheid mehrere Berichte über Verletzungen von Bauvorschriften voraus.

Dem ersten Stadtrat wurden vom Anwalt und vom Priester der koptischen Gemeinde die schriftliche Genehmigung zum Kirchenbau vorgelegt. Trotz der Faktenlage wurde der Abriss der Moschee und der Kirche verfügt.

Gegen den Beschluss das Gotteshaus niederzureißen erwirkte die Kirchengemeinde eine einstweilige Verfügung. Das hinderte 200 Sicherheitskräfte nicht daran, mit dem Abriss zu beginnen. Der Stadtrat war bei diesem Vorfall zugegen.

Die Christen stellten sich schützend vor ihre Kirche und baten unter Flehen das Gebäude nicht niederzureißen.

Gemeindediakon Bishoy schilder die dramatischen Vorkommnisse. Die Polizei sowie Muslime aus dem Dorf beleidigten den Priester. Sie schlugen auf ihn ein bis er bewusstlos wurde. Die Gemeindemitglieder wurden mit Tränengas beschossen und körperlich angegangen. Selbst Frauen und Kinder wurden verletzt.

14 Kopten, darunter auch Frauen wurden verhaftet.  Ein Mann mit einem gebrochenen Arm kam ebenfalls ins Gefängnis. Ärztliche Hilfe wurde ihm verweigert. Erst am nächsten Tag kamen die Christen wieder frei.

Quelle: Open Doors

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