Idlib – In der umkämpften syrischen Rebellenprovinz Idlib sollen sich mehr als 60 deutsche Islamisten aufhalten, die jetzt versuchen, aus Deutschland in Form von Spenden finanzielle Hilfe zu bekommen.
Die deutschen Islamisten sollen für dschihadistische Gruppen wie der Al-Kaida-nahen Gruppe „Hayat Tahrir-Sham“ (HTS) kämpfen. Eine weitere Gruppe deutscher Dschihadisten soll sich der Gruppe „Junud Al-Schaam“ (Die Soldaten Großsyriens) angeschlossen haben. Auch von Terrorgruppe „Hurras-ad-Din“ ist laut der Medienplattform Deutsche Welle (DW) die Rede, die sich auf Recherchen des Südwestrundfunks (SWR) und des ARD-Studios Kairo bezieht.
Wie Medien mehrfach berichtet haben, ist Idlib die letzte Hochburg islamistischer Kämpfer in Syrien. Seit Monaten versuchen syrische Einheiten die Region im Nordwesten Syriens nahe der türkischen Grenze wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Offenbar hält die Türkei dagegen, denn sie hat in den vergangenen Tagen mehrere hundert militärische Fahrzeuge in Stellung gebracht.
Nach Berichten von ARD und SWR versuchen die Dschihadisten mit Propagandavideos Spenden aus Deutschland zu erhalten. Geplant ist offenbar das Geld über die Kryptowährung Bitcoin nach Syrien zu schicken. Angeblich würden deutsche Sicherheitsbehörden das Treiben genau beobachten. „Das Bundeskriminalamt erklärte, es beobachte das Thema Kryptowährungen im Kontext der Terrorismusfinanzierung „seit längerer Zeit intensiv““, so DW.
Gericht lässt Terrorhelfer frei, ein andere kommt erst gar nicht in den Knast
Wie mehrfach berichtet, werden gewaltbereite Dschihadisten von deutschen Gerichten im Gegensatz zu Islamkritikern mit Samthandschuhen angefasst. Ein bundesweit bekannter Werber für den IS, der Salafist Bilal G. wurde unlängst wegen eines Formfehlers vom Oberlandesgericht Frankfurt wieder auf freien Fuß gesetzt. Wie ntv berichtet, sollte Bilal G. als überführter Terrorhelfer eigentlich schon seine dreieinhalb Jahre im Gefängnis absitzen. Gegen das Urteil hatte der 31-Jährige Revision eingelegt. Doch zu einem neuen Prozess kam es nicht, offenbar trödelt das Gericht. Nun wurde der Islamist, der im Dezember 2018 wegen Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden war, aus der Untersuchungshaft entlassen. (Pax-Europa)
Auch der wegen Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS)“ angeklagte 26-jährigen Mustapha B. kann laut Oberlandesgericht Frankfurt entspannt seiner Hauptverhandlung am 3. März vor dem 5. Strafsenat (Staatsschutzsenat) entgegensehen. Nachdem der Angeklagte im Dezember 2019 bei Hauptverhandlung kein Geständnis abgelegt hatte, wurde der Prozess schon am ersten Verhandlungstrag ausgesetzt. Seitdem befindet sich der mutmaßliche IS-Kämpfer auf freien Fuß. (KL)