Im Original erschienen auf dem interessanten Blog von Gudrun Eussner
Aus gegebenem Anlaß, Politically Incorrect berichtet über den geplanten, vom sozialdemokratischen Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe Frank Mentrup unterstützten Bau einer Großmoschee mit 17 Meter hoher Kuppel und 35 Meter hohem Minarett durch die Anstalt für Religion, der Diyanet İşleri
Türk islam Birligi (DITIB), einer Institution der türkischen Religionsbehörde Diyanet, sowie über den Widerstand der Bürgerbewegung PAX EUROPA gegen die Durchführung der fast abgeschlossenen Planung, hier noch einmal ein Artikel, vom 23. Oktober 2007, zur Funktion von Moscheen in (noch) nicht islamischen Staaten, am Beispiel Frankreich.
Das Buch von Sylvain Besson La conquête de l’Occident. Le Projet secret des islamistes, Die Eroberung des Westens. Das Geheimprojekt der Islamisten, ist eine wahre Fundgrube.
Auf Seite 98 wertet er einen Artikel von Valérie Amiraux über die Struktur der Muslimvereinigungen Frankreichs aus: CFCM. A French Touch?; es gibt davon etwa 200. Sie sind Mitglied im Conseil Français du Culte Musulman (CFCM), im Französischen Zentralrat der muslimischen Religion. Der CFCM, Ansprechpartner für den Staat in religiösen Fragen, wird nach 15 Jahren der Bemühungen mehrerer Innenminister französischer Regierungen am 3. Mai 2003 von Nicolas Sarkozy in Paris gegründet, eine gewählte Körperschaft mit Vorstand, Generalversammlung und 25 regionalen Abteilungen, den Conseils Régionaux du Culte Musulman (CRCM), die sich mit der Verwaltung der alltäglichen Angelegenheiten der Muslime befassen, besonders bezüglich der Zusammenarbeit mit den französischen Behörden.
Die Rahmenvereinbarung beginnt mit einer Loyalitätserklärung an die republikanischen Grundsätze und im einzelnen an die verfassungsmäßigen Prinzipien der Gewissensfreiheit. Das scheint nötig zu sein. Eine der wichtigsten Prioritäten des CFCM sei die Identifizierung geeigneter Verfahren zur Bestimmung seiner Zusammensetzung gewesen, berichtet Valérie Amiraux. Die Wahlen sollten in den Moscheen und Kultstätten deklarierter Muslimvereinigungen durchgeführt werden.
Nicht die vier bis fünf Millionen in Frankreich lebenden Muslime wurden im April (2003) gebeten, direkt zur Wahl zu gehen,sondern sie wurden vertreten durch 4031 Delegierte aus 995 Kultstätten offiziell registrierter Vereinigungen, wobei die Anzahl der jede Kultstätte repräsentierenden Personen nach der Größe der Kultstätte bestimmt war:
… the number of persons representing the place being related to the size of the site. Lors de l’élection, chaque mosquée française disposait d’un nombre de voix proportionnel à sa superficie, schreiben Valérie Amiraux und Sylvain Besson.
17 Zentralratsmitglieder werden für 2003-2005 kooptiert, für 2005-2008 sind alle gewählt. Eine Stimme haben Kultstätten unter 100 qm Fläche. Sie bilden danach Allianzen mit den großen Muslimvereinigungen. Die am besten mit Areal ausgestatteten Muslimvereinigungen entsenden dementsprechend die meisten Vertreter in den Zentralrat.
Nicht etwa die Mitgliederzahl, sondern die zusammengerechneten Flächen ergeben das Gewicht der Vertretung im Dachverband. Die Muslime als Individuen haben nichts zu sagen und nichts zu wählen. Muslime, ob sie nun bei der Moschee wohnen oder nicht, ob sie hingehen und ihren Glauben praktizieren oder nicht, sind unbedeutend für die Machtverteilung im Zentralrat. Das erklärt, warum auf freiem Feld riesige Moscheen gebaut werden. Die scheinbare Rechtfertigung für die riesigen Areale wird den Behörden von den Muslimen geliefert: da entstehen Wohneinheiten, soziale Einrichtungen, ein Fußballfeld, Supermärkte, Anwalts- und Arztpraxen!
Wer von den Muslimvereinigungen die großzügigsten Gönner zum Erwerb großer Areale hat, der dominiert den Zentralrat. Logischerweise ist dabei die Moschee von Paris, unter algerischer Dominanz und am engsten mit der französischen Regierung liiert, die kleinste der drei großen, selbst wenn sie die meisten aktiven Mitglieder hat. Das freie Feld in Paris ist knapp und teuer!
Das wird der Grund sein, warum La Grande Mosquée de Paris aus dem CFCM ausgetreten ist.
Die Regelung, im Sozialismus hieß sie Tonnenideologie, führt 2003 dazu, daß die den Muslimbrüdern nahestehende Union des Organisations Islamiques de France (UOIF), 27 Prozent, die Fédération nationale des musulmans de France (FNMF), Marokko und seinem Königshaus verpflichtet, 39 Prozent, und die von der algerischen Regierung dominierte Moschee von Paris 12 Prozent der Sitze im Zentralrat der Muslime bekommen. Der amtierende Vorstand für 2005-2008 besteht aus 43 Personen: FNMF 19, Moschee von Paris 10, UOIF 10 Sitze, Comité de coordination des musulmans turcs de France (CCMTF), Koordinationskomitee der türkischen Muslime Frankreichs, ein Sitz. Drei Sitze belegen Unabhängige.
Man kann davon ausgehen, daß es in Deutschland ähnlich gehandhabt wird wie in Frankreich, weil erstens die Ummah international auf gleiche Art arbeitet, die islamischen Vereinigungen weltweit grundsätzlich gleich strukturiert sind und gleich funktionieren, und weil zweitens man sonst gar nicht erklären kann, warum die Ahmadiyya 100 Moscheen bauen will, von denen 20 fertig sind [44, Stand: 10.Januar 2018], und auch die anderen unbedingt Riesenmoscheen auf weitem Feld bauen, obgleich oftmals die Zahl der angesiedelten Muslime den Größenverhältnissen nicht entspricht.
„Offenbach. Moscheebau beginnt. Rodgau Gebetshaus für 190 Gläubige,“
schreibt Stefan Säemann, FR-Online, 17. Oktober 2007. Bitte sehr!
Die Machtverteilung in den Dachverbänden der Länder des Westens wird ähnlich vor sich gehen. Was das in Deutschland für die Konstruktion der Moscheen auf großer Fläche bedeutet, kann man sich ausmalen. Dem Zentralrat gehören 19 Dachorganisationen mit vielen hunderten Moscheegemeinden an, die eine breite Masse der Muslime in Deutschland vertreten. Dazu gehören u.a. deutsche, türkische, arabische, albanische, bosnische und persische Muslime, berichtet der Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. (ZMD).
Wer wird im ZMD die Macht ausüben? Die von der türkischen Religionsbehörde gelenkte DITIB? Die demnächst mit ihren 100 Moscheen, von denen es schon 20 gibt [44, Stand: 10. Januar 2018], flächenreiche Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde mit Verbindung nach Pakistan? Die den Muslimbrüdernnahestehende Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD)? Die von den wahhabitischen Saudis üppig finanzierten arabischen, albanischen und bosnischen Vereinigungen? Die vom Iran finanzierten schiitischen Gruppen? Sonstige Kandidaten?
Eines ist klar, die Muslime, ob sie nun bei der Moschee wohnen oder nicht, ob sie hingehen, hinfahren, dahinfahren oder nicht, sie sind unbedeutend für die Machtverteilung. Die islamische Demokratie hört bei ihren Funktionären auf. Das erklärt, warum auf freiem Feld riesige Moscheen gebaut werden, obgleich es in der Gegend vielleicht nicht einmal 50 Muslime gibt. Die scheinbare Rechtfertigung für die riesigen Areale wird den Kommunalbehörden von den Muslimfunktionären geliefert.
Die Machtverteilung unter den Muslimverbänden geschieht auf Grund des im dar ul-harb bereits islamisierten Bodens. Der gehört den Repräsentanten der jeweiligen Finanziers, in Frankreich entweder der UOIF, der französischen Abteilung der Muslimbrüder und derer Freunde aus den Scheichtümern, der marokkanischen Krone oder der algerischen Regierung, in Deutschland den Repräsentanten der türkischen Religionsbehörde, des europäischen Zweiges der Muslimbrüder, unter der Leitung von Tariq Ramadan und Ibrahim el-Zayat oder der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde.
Das liegt auf der Linie der Forderung des Korans, friedlich oder gewaltsam Territorium für den Islam zu erobern. Wer das meiste Geld ausgibt für Grundstücke und überdimensionierte Moschee-Komplexe, ist Sieger. Mit Religionsausübung der einzelnen Muslime, mit ihrer Religionsfreiheit, hat das nichts oder allenfalls sekundär zu tun. Was zählt, ist die Demonstration der politischen Macht des Islams. Statt Integration Eroberung!
Der Kampf untereinander der einzelnen Gruppen, die jede die absolute Wahrheit vertreten, steht uns noch bevor. Er ist nicht vom Grundgesetz gedeckt.
Karl Albrecht Schachtschneider. Es gibt keine Religionsfreiheit. 20. März 2011
23. Oktober 2007 – Aktualisiert, 10. Januar 2018