Sehr geehrte Frau Leutheusser-Schnarrenberger,
sehr geehrter Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué,
sehr geehrter Prof. Dr. Jörg Hoffmann,
sehr geehrter Herr Hacker,
wir haben Sie am 15. Oktober per E-Mail darüber informiert, dass es ein handfester Skandal wäre, Imam Bajrambejamin Idriz mit dem Thomas-Dehler-Preis auszuzeichnen. Mittlerweile haben sich weitere Organisationen öffentlich gegen diese Preisverleihung ausgesprochen: die „Deutsch-Israelische Gesellschaft München“, das „Junge Forum München“, das „Linke Bündnis gegen Antisemitismus München“ und der Verein „Honestly concerned“. Dokumentiert in diesem aktuellen Artikel auf der Homepage der Bürgerbewegung PAX EUROPA.
Sie haben bisher nicht reagiert. Wenn Sie all diese umfangreichen faktisch begründeten Warnungen weiterhin ignorieren, handeln sie unseres Erachtens nach grob fahrlässig. Und wenn Sie von Imam Idriz keine gut begründete öffentliche Stellungnahme zu den schweren Vorwürfen einfordern sollten, würde das zeigen, dass Sie überhaupt nicht an der Klärung dieser mehr als besorgniserregenden Sachverhalte interessiert sind. Sondern aus realitätsblinden ideologischen Gründen ihren grotesken Plan einfach stur durchziehen wollen. Thomas Dehler würde sich vor Empörung im Grabe herumdrehen, wenn er dies alles mitbekäme.
Dabei läge es absolut in Ihrer Verantwortung, gerade als Repräsentanten einer Stiftung, die den Namen eines Freien Demokratern trägt, der wegen seiner jüdischen Frau und seines Widerstandes gegen den National-Sozialismus verfolgt wurde, diesen Vorhaltungen auf den Grund zu gehen. Ihrem Willen nach soll jetzt allen Ernstes ein Imam den Preis mit dem Namen „Thomas Dehler“ erhalten, der überhaupt kein Problem damit hatte, im März 2020 an einer Konferenz in einer Moschee in Ingolstadt teilzunehmen, die zu diesem Zeitpunkt und noch bis Mitte 2022, als es durch Islamkritiker öffentlich bekannt wurde, dem früheren Waffen-SS-Hauptsturmführer sowie Bewunderers von Adolf Hitler und des National-Sozialismus – Imam Hussein Djozo – gewidmet war?
Imam Idriz ist seit vielen Jahren bekannt dafür, dass er es mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt, um es vorsichtig auszudrücken. Er hatte schon 2010 gegenüber dem FOCUS die Unwahrheit gesagt, dass er nichts von der Vergangenheit des Hussein Djozo im National-Sozialismus gewusst hätte. Falsch! Denn er hatte bereits ein halbes Jahr vor der aufsehenerregenden Veröffentlichung des FOCUS in dem von ihm herausgegebenen Buch „Islam mit europäischem Gesicht“ gleich auf der ersten Seite der Ausführungen über Imam Djozo dargestellt, dass jener zur Bestrafung seiner Aktivitäten im National-Sozialismus fünf Jahre Gefängnis und fünf Jahre Verlust seiner Ehrenrechte erhielt.
Und dann behauptete Idriz auch noch, Hussein Djozo hätte nach dem Krieg „seine Meinung geändert„, was vor allem in Bezug auf seinen Antisemitismus faktisch falsch ist. So traf sich Djozo Anfang Oktober 1968 auf der vierten islamischen Konferenz in Kairo mit dem judenhassenden früheren Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini , der einen engen Pakt mit Hitler eingegangen war, die Waffen-SS-Division „Handschar“ gegründet hatte und den Holocaust befürwortete. In Kairo wurde laut FOCUS ein Aufruf verabschiedet, wonach Jerusalem im „heiligen Krieg“ von den Juden zu „befreien“ sei. Djozo versprach „im Namen der jugoslawischen Muslime“, durch Freiwillige und durch Spenden zum „Sieg des Dschihad im Nahen Osten“ beizutragen.
Der Imam dieser Ingolstädter Moschee, die den Namen Hussein Djozo trug, hielt im Beisein von Imam Idriz einen Vortrag, in dem er Märtyrer pries und den Lohn darstellte, den es dafür gebe, wenn man „sein Leben im Kampf auf dem Wege Allahs opfert“. Dann stand Imam Idriz gemeinsam mit anderen problematischen Islamfunktionären auf und sang ergriffen ein bosnisch-nationalistisches Lied, in dem es auch um das Blutvergießen von Märtyrern ging.
Die belastenden Fakten zu Imam Idriz sind erdrückend: so hatte er auch kein Problem, sein Fernstudium an der Islam-Hochschule „Europäisches Institut für Geisteswissenschaften“ im französischen Chateau Chinon zu absolvieren, dessen Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats zu dem Zeitpunkt der berühmt-berüchtigte Yusuf al-Qaradawi war, der als religiöser Anführer der Muslimbruderschaft galt und in seinen radikalen Predigten u.a. Selbstmordattentate gegen israelische Zivilisten, auch Frauen und Kinder, rechtfertigte. Dieses Institut wurde Anfang September nach zwei Hausdurchsuchungen vom französischen Ministerrat geschlossen, da dort Anstachelungen zu Gewalt und Hass bis hin zu Handlungen zur Vorbereitung von Terror betrieben worden sein sollen.
Imam Idriz bewegt sich seit 1995, seit seinem Auftauchen in Deutschland, in islamistischen Kreisen, auch mit intensiven Kontakten in Kreise der Muslimbrüder, was auch der Bayerische Verfassungsschutz aufmerksam verfolgte. Der SPIEGEL veröffentlichte 2010 in seinem Artikel „Muslimischer Geistlicher im Zwielicht“:
Der bayerische Verfassungsschutz ist mindestens seit 2007 davon überzeugt, dass Idriz von Extremisten als eine Art trojanisches Pferd nach Penzberg geschleust wurde, um dort unter dem Deckmantel des toleranten Predigers die Islamisierung Deutschlands vorzubereiten. Ein Gerichtsurteil und Details über Idriz‘ Werdegang nähren nun neue Zweifel am bayerischen Vorzeige-Imam.
Im Juli 2013 nahm Imam Idriz an einer Pro-Erdogan-Demonstration in München teil, bei der auch die rechtsextremistisch-nationalistisch-islamistischen „Grauen Wölfe“ optisch klar erkennbar mitliefen. Erdogan bezeichnet bekanntlich die brutale islamistische Terror-Organisation Hamas als „Gruppe von Befreiern, die für ihr eigenes Land kämpfen“ und ist ein radikaler Gegner Israels.
Es fügt sich alles wie ein großes Puzzle zusammen. Die Spur von Imam Idriz durch den Islamismus ist lang und bestens dokumentiert. Wenn Sie all diese belegbaren Fakten, die noch weiter vertieft werden könnten, ignorieren und trotzdem diese Preisverleihung stur durchziehen, dann ist das ein knallharter Schlag ins Gesicht von Thomas Dehler und dürfte dazu beitragen, dass die FDP als Ihren beiden Stiftungen nahestehend noch weiter ins völlig Bedeutungslose abdriftet.
Mit freundlichen Grüßen, im Auftrag des BPE-Bundesvorstandes,
Gerhard Kizina
Geschäftsführer Bürgerbewegung PAX EUROPA
(Fotos im Titelbild dieses Beitrags: oben links Unterschriftensammlung in München zum Bürgerbegehren gegen das Europäische Islamzentrum; daneben Treffen der Waffen-SS mit Imam Djozo und Großmufti al-Husseini aus dem Buch „Himmler’s Bosnian Division“ des Historikers George Lepre aus dem Jahr 1997; unten zwei Aufnahmen aus der „Husein Dozo“-Moschee in Ingolstadt mit Imam Idriz, veröffentlicht auf der Facebookseite „Dzemat Ingolstadt“)

