von: Felizitas Küble
Den folgenden Offener Brief sandte der evangelische Berufsschul-Pfarrer i.R. Eberhard Kleina aus Lübbecke an Landesbischof Heinrich Bedforn-Strohm in München, der zugleich als Vorsitzender der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland) amtiert.
Es geht in diesem Schreiben vor allem darum, daß dieser Kirchenmann ebenso wie Kardinal Reinhard Marx am 20. Oktober 2016 auf dem Tempelberg in Jerusalem ihr Bischofskreuz abgenommen haben, weil sie damit – eigenen Aussagen zufolge – einer Aufforderung von islamischer Seite nachgekommen seien.
Wir haben zu diesem Vorgang bereits einige Berichte veröffentlicht – und ergänzen diese nun mit dem folgenden Beschwerdebrief von Pfarrer Kleina:
Sehr geehrter Herr Bischof,
zusammen mit Ihrem katholischen Amtskollegen Kardinal Marx tragen Sie beide auf einem Foto vor dem Felsendom, der zusammen mit der al-Aqsa-Moschee als drittwichtigstes islamisches Heiligtum gilt, zwar Ihr bischöfliches Ornat, allerdings ohne das sonst übliche Bischofskreuz.
Die Gruppenaufnahme zeigt Sie des weiteren mit dem islamischen Scheich Omar Awadallah Kiswani und unter anderem auch der westfälischen Präses Annette Kurschus, auch ohne Bischofskreuz, aber islamisch-korrekt mit einem Kopftuch, das die untergeordnete Stellung der Frau symbolisiert.
Sie als höchster Repräsentant der evang. Kirche in Deutschland und Kardinal Marx als Vorsitzender der kath. Deutschen Bischofskonferenz, also als besonders exponierte Vertreter der beiden großen deutschen Kirchen, haben damit ein verheerendes Zeichen gesetzt, gegen das ich mit Nachdruck protestiere.
Auf Ihrer Pilgerreise haben Sie damit einen Kniefall vor dem Islam getan, der das Kreuz Christi definitiv ablehnt (Koran, Sure 4,157). Dies ist für mich ein Verrat an Jesus Christus. Denn das Kreuz steht für das Evangelium. Jesus hat gesagt: „Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.“ (Matth. 10,32f)
Seine beiden Jünger Petrus und Judas haben Jesus verraten. Petrus ist zu Jesus zurückgekehrt und hat Vergebung erfahren, Judas ist nicht zurückgekehrt.
Dieses Ihr Verhalten gerade am islamischen Heiligtum fällt in eine Zeit der schlimmsten jemals erlebten Christenverfolgung weltweit, die nicht nur, aber wesentlich von islamischen Ländern und Organisationen ausgeht. Laut Open Doors müssen jährlich ca. 100.000 Christen nur ihres Glaubens wegen ihr Leben lassen, ca. 1 Million stehen unter Verfolgung.
Wie mag das abgelegte Kreuz auf diese Menschen wirken, wie auf die immer zahlreicher werdenden Konvertiten, die den Islam verlassen haben?
Sollten Sie nicht wissen, daß der Islam (um nur diese Beispiele zu nennen)
- zutiefst christenfeindlich ist: Angriff auf das Kreuz Christi und Ablehnung der Trinität Gottes (Sure 2,284; 4,171 und weitere), verbunden mit einer Verfluchung des christlichen Glaubens?
- zutiefst antisemitisch ist (Sure 4,46f und weitere), Hitler in der islamischen Welt deshalb hoch verehrt wird?
- zutiefst rassistisch ist: Juden und Christen gelten als Affen und Schweine (Sure 5,60 und weitere), als Ungläubige (Sure 9,30 und weitere), die noch unter dem Vieh stehen (Sure 8,55), als Kuffar, was soviel wie Lebensunwerte heißt, während Muslime die beste Gemeinschaft sind, die es gibt (Sure 3,110)?
- zutiefst frauenfeindlich ist: Frauen haben nur die Hälfte des Wertes eines Mannes (Sure 2,282; 4,11), die der Mann bei Ungehorsam schlagen darf (Sure 4,34), von denen der Mann bis zu vier in einer Polygynie heiraten darf (Sure 4,3)? Mädchen können nach dem Vorbild Mohammeds sogar als Kinder verheiratet werden.
- zutiefst der Sklaverei verpflichtet ist (Sure 4,24; 16,71 und viele weitere), die auch heute in islamischen Staaten praktiziert wird?
- zutiefst gewaltaffin gegen „Ungläubige“ ist (Sure 2,191 und 193; 4,74 und viele weitere), mit dem Ziel, die ganze Welt für Allah zu erobern (Sure 2,193 und weitere)?
Zu jedem einzeln dieser Punkte hat Jesus eine völlig konträre, d.h. eine positive Haltung. Unverständlich daher, das Kreuz als Symbol christlichen Glaubens ohne Not zu verstecken. Das Nicht-Einstehen für den eigenen Glauben, in diesem Fall das Ablegen des Kreuzes, wird von islamischer Seite als Beweis der Schwäche des Christentums aufgefaßt und mit Verachtung registriert.
Für mich ist Ihr Verhalten auf dem Tempelberg ein weiterer Schub in Richtung Islamisierung und ebenso verstörend wie Ihr Sitz im Kuratorium des „Münchener Forums für Islam“ (MFI, vormalige Bezeichnung „Zentrum für Islam in Europa“, ZIEM), wodurch der Islam in Europa vorangetrieben werden soll.
Verstörend auch Ihre Haltung zum Muezzin-Ruf, es sei „berührend und bereichernd, sich von dessen Stimme in den islamischen Gottesdienst hineinnehmen zu lassen.“ (vgl. Preuß. Allgemeine Zeitung, 26.2.2016; pi-news.net, 1.11.2016; metropolico.org, 6.8.2015 und weitere)
Anläßlich der ökumenischen Pilgerreise wurde auch eine Verlautbarung herausgegeben, in der betont wurde, daß Juden, Christen und Muslime in Verantwortung vor dem einen Gott für Gerechtigkeit und Frieden eintreten sollen. Das Eintreten für Gerechtigkeit und Frieden ist selbstverständlich, aber der eine Gott ist es nicht, den die drei Religionen verehren.
Christen haben mit Juden in der Tat den einen Gott, nicht aber mit Muslimen. Wenn ich die Bibel und den Koran ernst nehme, was ich tue, und die jeweiligen Gottesaussagen vergleiche, kann ich nur zu dem zwingenden Schluß kommen, daß der Allah des Koran aus Sicht der Bibel Gottes Gegenspieler, der Satan ist (1. Joh. 2,22).
Denn dieser Allah greift die Kernpunkte christlichen Glaubens an, das Kreuz Christi und die Trinität Gottes. Laut Koran wirft Allah auch jeden Moslem in die Hölle und nimmt vielleicht den einen oder anderen wieder heraus (Sure 19,68ff.), so wie es ihm gefällt. Die Botschaft Jesu ist eine völlig andere (Joh. 5,24).
Wenn der Besuch der beiden islamischen Heiligtümer auf dem Tempelberg nur unter der Bedingung stattfinden konnte, das Kreuz Christi zu verbergen, dann hätte ich persönlich auf diesen Besuch verzichtet. Das gilt auch für den Besuch des benachbarten jüdischen Heiligtums, der Klagemauer.
Für 1,4 Milliarden Muslime in aller Welt ist durch das Foto klar, daß sich hohe Repräsentanten des christlichen Glaubens dem Islam unterworfen haben. Mit vielen anderen Christen bete ich darum, daß Sie dem Islam gegenüber den Weg des Petrus finden. Denn wir müssen alle einmal offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi (2. Kor. 5,10).
Mit freundlichen Grüßen – Eberhard Kleina
Kopien zur Kenntnisnahme an Herrn Kardinal Reinhard Marx und Frau Präses Annette Kurschus
HINWEIS: Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors. Hinsichtlich der Situation an der Klagemauer weisen wir hier erneut darauf hin, daß die israelische Seite bestreitet, die Bischöfe zum Ablegen des Kreuzes aufgefordert zu haben, womit den anderslautenden Aussagen des EKD-Chefs widersprochen wurde. – Näheres hier: https://charismatismus.wordpress.com/2016/11/10/kreuzablegung-an-der-klagemauer-israel-weist-die-behauptung-des-ekd-chefs-zurueck/