Verleihung des Thomas-Dehler-Preises an Imam Idriz geplant, der einen Antisemiten und SS-Hauptsturmführer als Vorbild lobte

Am 29. Oktober soll im Künstlerhaus am Münchner Lenbachplatz der Thomas-Dehler-Preis an Imam Bajrambejamin „Benjamin“ Idriz verliehen werden. Wir haben im Rahmen unseres Artikels über die höchst aufschlussreiche Reaktion von Idriz auf den Slogan „Der Islam gehört nicht zu Deutschland„, der an ein Glasfenster seiner Penzberger Moschee gemalt wurde, bereits darauf hingewiesen.

Durch die heftigen Formulierungen in seiner Presseerklärung vom 29. September hat Idriz indirekt auch den deutschen Innenminister Alexander Dobrindt, der die gleiche Aussage machte, als „islamfeindlich„, „antimuslimisch“ und „rassistisch„, mit dem „Ziel, Angst zu verbreiten, Hass zu schüren und das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft zu vergiften„, hingestellt.

Dieser Imam Idriz, der einen ausgewiesenen Judenhasser wie den Hauptsturmführer der Waffen-SS, Imam Hussein Djozo, als „theologisches Vorbild“ hinstellt, soll nun einen Preis verliehen bekommen, dessen Namensgeber ein NS-Widerstandskämpfer ist, dessen Frau eine Jüdin war und der der national-sozialistischen Repression ausgesetzt war!

Diese geplante Verleihung darf nicht weiter unter dem Radar der Öffentlichkeit bleiben, damit sich hoffentlich weiterer Protest regt. Und vielleicht auch noch von anderen Medien aufgegriffen wird. Am Ende dieses Artikels sind auch E-Mail-Adressen relevanter Personen und Institutionen aufgeführt, unter denen jeder seine Kritik zielgerichtet äußern kann.

Imam Idriz, der im Laufe der Jahre schon oft der handfesten Lügen und Täuschungen überführt worden war (beispielsweise hier und hier und hier und hier), den auch schon der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann im Jahre 2010 als Lügner bloßstellte, als jener seine Verbindungen zu radikalen Islamisten zu leugnen versuchte, täuschte auch den FOCUS, als dort im November 2010 ein entlarvender Artikel über diesen Imam Hussein Djozo und das hochproblematische Lob von Idriz veröffentlicht wurde:

Komplett ausgeblendet wird die Begeisterung Djozos für den Nationalsozialismus. In enger Zusammenarbeit mit dem Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, einem fanatischen Judenhasser, beteiligte Djozo sich am Versuch, eine nationalsozialistisch-muslimische Allianz zu bilden. Heinrich Himmler, Chef der SS, war überzeugt: Das Deutsche Reich und der Islam „haben dieselben Ziele“ – so Himmler im Januar 1944. Divisionsimam Djozo formulierte diese Ziele 1943 in einem Beitrag für die „Handschar“-Zeitschrift: Europa müsse von seinen „Feinden“ mit Hilfe der SS befreit werden, konkret von den Juden, den Freimaurern, den Kapitalisten und Kommunisten. Leicht, so Djozo, werde das nicht, aber „die SS wird eine bessere Zukunft für Europa bauen“. Djozos Aufruf gibt der US-amerikanische Historiker George Lepre in seinem Buch über „Himmlers Bosnian Division“ wieder. (..)

Zur Schulung des geistlichen Personals gründete die SS im brandenburgischen Guben ein Imam-Institut. Bei dessen Eröffnung am 21. April 1944 sprach erst der Großmufti von Jerusalem, dann Militärimam Djozo. Mufti al-Husseini erklärte, die Muslime würden keinen besseren Verbündeten finden als das Deutsche Reich, und das nationalsozialistische Deutschland habe „keinen loyaleren Freund als die Muslime“. Djozo, der das Institut leitete, schloss sich an: Das Institut werde die „freundlichen Bande zwischen der islamischen Welt und dem nationalsozialistischen Deutschland weiter stärken“. Die Imame seien bereit, „unsere größten Anstrengungen auszuweiten, um die Neue Ordnung zu verwirklichen“ – das von den Nazis beherrschte Europa also. Im Dezember 1943 hatte Djozo auf Deutsch an Himmler geschrieben, „uns Muselmanen“ sei es eine Ehre, „unser Leben im Kampfe für den großen Führer Adolf Hitler und das Neue Europa“ einzusetzen.

Diesen Hussein Djozo bezeichnete Imam Idriz in zweien seiner Bücher und auf der Internetseite seiner Islamischen Gemeinde Penzberg (IGP) als Vertreter eines „zeitgemäßen Islam“ und „Pionier islamischer Reformen in Bosnien und Herzegowina“ sowie als „Vorreiter für ein ausgeprägtes und konsequentes Reformschema“ in der muslimischen Welt. Djozo sei zu verdanken, dass „Reformideen weit und effektiv verbreitet“ worden seien. Aber dieser Imam Hussein Djozo erwies sich auch lange nach dem Ende der Nazizeit noch als radikaler Antisemit, wie der FOCUS dokumentierte:

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Djozo kein Philosemit. Er verbüßte wegen Kollaboration mit den Nazis eine fünfjährige Gefängnisstrafe. Danach wandte er sich dem Studium des Korans zu, ohne seine alten Abneigungen ganz abzulegen. Wie die serbische Schriftstellerin eni Lebl in ihrem 2003 publizierten Buch über al-Husseini schreibt, trafen sich der antisemitische ehemalige Jerusalemer Großmufti und sein bosnischer Bewunderer Anfang Oktober 1968 erneut. Auf der vierten islamischen Konferenz in Kairo mit Würdenträgern aus 34 Ländern wurde laut Lebl ein Aufruf verabschiedet, wonach Jerusalem im „heiligen Krieg“ von den Juden zu „befreien“ sei. Djozo versprach „im Namen der jugoslawischen Muslime“, durch Freiwillige und durch Spenden zum „Sieg des Dschihad im Nahen Osten“ beizutragen.

Auf Nachfrage des FOCUS im November 2010 behauptete Idriz, dass er keine Kenntnis über die dunkle Nazi-Vergangenheit von Imam Hussein Djozo und seinen Antisemitismus gehabt hätte. Das erscheint aber als höchst unglaubwürdige Schutzbehauptung, denn zuvor im Sommer 2010 veröffentliche Idriz den Sammelband „Islam mit europäischem Gesicht“, in dem gleich auf der ersten Seite der Ausführungen über Imam Djozo steht:

Während des Zweiten Weltkrieges diente er als Imam auf Seiten der deutschen Besatzung, weshalb er von der kommunistischen Militärmacht zu fünf Jahren Haft und zu fünf Jahren Verlust der Ehrenrechte verurteilt wurde. 

Eine solche Strafe setzt natürlich mehr als nur die bloße Mitgliedschaft in der Wehrmacht voraus, das dürfte eigentlich jedem klar sein. Dass Djozo Hauptsturmführer der SS war und das von Himmler gegründete Institut Guben leitete, in dem Imame für die Handschar-Division ausgebildet wurden, ist in dem Buch „Himmler’s Bosnian Division“ des Historikers George Lepre aus dem Jahr 1997 ausführlich beschrieben.

Auf diesem Foto ist Djozo beispielsweise mit dem Großmufti al-Husseini und dem Generalleutnant der Waffen-SS Karl-Gustav Sauberzweig vor Hakenkreuz- und SS-Flaggen zu sehen. In einem Brief an den SS-Reichsführer Heinrich Himmler vom 6.12.1943 schrieb Imam Djozo:

„Ich erachte es daher für meine Pflicht, im Namen der Imame dieser Division sowie im Namen von Hunderttausend Armen aus Bosnien dem Reichsführer unseren Dank auf die Art auszusprechen, indem ich unsere aufrichtigste Bereitschaft ausspreche, unser Leben im Kampfe für den großen Führer Adolf Hitler und das Neue Europa einsetzen zu wollen.“

In diesem PI-NEWS-Artikel „Die seltsamen Verbindungen des Imams Idriz“ sind all diese historischen Verstrickungen von Imam Hussein Djozo mit vielen Quellen und Fotos ausführlich dargestellt.

All diese im November 2010 veröffentlichten Erkenntnisse über diese schlimmen Verstrickungen von Hussein Djozo hinderten Imam Idriz nicht, im Jahr 2022 an einer Konferenz in der Ingolstädter Moschee teilzunehmen, die nach diesem Hussein Djozo benannt ist:

Diese ganz offensichtlich klare Solidarisierung von Imam Idriz mit diesem Imam Hussein Djozo steht aber nicht im ideologisch isolierten Raum.

Wer sich auch nur ansatzweise mit Bajrambejamin Idriz beschäftigt, erkennt, dass dessen Spur durch den radikalen Islamismus lang und breit ist. So absolvierte er beispielsweise ein Fernstudium am „Institut Européen des Sciences Humaines“ (IESH) im französischen Chateau Chinon, das „Europäische Institut für Geisteswissenschaften“. Dies ist eine private islamische Hochschule zur Ausbildung von Imamen in Frankreich, die der islamistischen Muslimbruderschaft nahesteht und dessen wissenschaftlichem Beirat als Vorsitzender der berüchtigte Yusuf al-Qaradawi bis zu seinem Tode im Jahr 2022 vorstand. Al-Qaradawi erlaubte beispielsweise Selbstmordattentate gegen israelische Zivilisten, auch gegen Frauen und Kinder.

Am 3. September dieses Jahres beschloss der Ministerrat in Frankreich, auch aufgrund der Erkenntnisse von zwei Hausdurchsuchungen im Dezember 2024 und im Verlauf des Jahres 2025, dieses islamistische Institut aufzulösen. Mit schwerwiegenden Vorwürfen:

Anstachelung zu Gewalttaten gegen Personen

Anstachelung zu Diskriminierung, Hass oder Gewalt gegen Gruppen aufgrund ihrer Religion, nationalen oder ethnischen Herkunft oder ihrer sexuellen Orientierung.

– Handlungen mit dem Ziel, Terrorakte in Frankreich oder im Ausland herbeizuführen.

Dass Imam Idriz an dieser Kaderschmiede der Muslimbruderschaft ein Fernstudium absolvierte, lässt tief auf seine geistige Gesinnung schließen.

Weiter aus der dunklen Vergangenheit dieses angeblichen „Vorzeige“-Imams: der Bayerische Verfassungsschutz hörte Telefonate von Idriz mit Ibrahim El-Zayat ab, der zu dem Zeitpunkt in islamistischen Kreisen als Vertreter und sogar als „Chef“ der Muslimbrüder in Deutschland galt. Selbst Wikipedia berichtet über ihn:

Von einem ägyptischen Militärgericht wurde er im März 2007 zusammen mit 39 Funktionären der Muslimbruderschaft der „Nutzung terroristischer Methoden zur Durchsetzung ihrer Ziele“ angeklagt. Am 15. April 2008 wurde El-Zayat in Abwesenheit schließlich zu 10 Jahren Haft wegen Geldwäsche zugunsten einer verbotenen Organisation verurteilt. Auf der Liste der verurteilten Muslimbrüder, die auf der Website der Muslimbruderschaft veröffentlicht wurde, ist er die Nr. 4.

Der Spiegel berichtete in seinem Artikel „Muslimischer Geistlicher im Zwielicht – Vorzeige-Imam mit seltsamen Verbindungen“, dass sich Imam Idriz diesem El-Zayat gegenüber „unterwürfig“ verhalte, Anordnungen von ihm ausführte und sogar „von ihm gesteuert“ sei.  Zudem ist eine hochinteressante Bewertung des Verfassungsschutzes über Idriz zu lesen:

Der bayerische Verfassungsschutz ist mindestens seit 2007 davon überzeugt, dass Idriz von Extremisten als eine Art trojanisches Pferd nach Penzberg geschleust wurde, um dort unter dem Deckmantel des toleranten Predigers die Islamisierung Deutschlands vorzubereiten. Ein Gerichtsurteil und Details über Idriz‘ Werdegang nähren nun neue Zweifel am bayerischen Vorzeige-Imam.

Kein Wunder, dass die erste Anlaufstelle von Idriz in Deutschland die „Vierte Moschee“ in München-Freimann war, die jahrzehntelang Sitz der europäischen Muslimbrüder war und wo die Polizei bei deren langjährigem Imam und Chef Ahamd al-Khalifa 2009 eine Razzia wegen vermuteter Kontakte zu Terror-Organisationen durchführte. Al-Khalifa soll Imam Idriz 1995 zu dessen Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland verholfen haben.

Mit seinen inneren Überzeugungen konnte Idriz trotz der im Laufe der Jahre sorgsam aufgebauten äußeren Tarnung aber immer wieder nicht hinter dem Berg halten. So nahm er beispielsweise im Sommer 2013 in München an einer Demonstration für Erdogan teil, bei der in seiner Nähe auch Anhänger der rechtsradikalen islamistischen „Grauen Wölfe“ mitliefen.

Wer sich gerne kritisch zu der Verleihung des Thomas-Dehler-Preises an diesen Imam Idriz äußern möchte, kann sich an die Thomas-Dehler-Stiftung und seinen Präsidenten Thomas Hacker wenden, ein ehemaliger FDP-Bundestagsabgeordneter, der die Veranstaltung am 29. Oktober eröffnen wird:

info@thomas-dehler-stiftung.de

Es empfiehlt sich, die übergeordnete Friedrich-Naumann-Stiftung in cc zu nehmen:

service@freiheit.org

Außerdem die frühere FDP-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die Vizepräsidentin der Thomas-Dehler-Stiftung und stellv. Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ist. Sie wird die Laudatio für Imam Idriz halten:

email@leutheusser-schnarrenberger.de

Eigentlich müsste sie Bescheid wissen, da sie schon im November 2010 bei der hochkarätig besuchten Veranstaltung „Islam und Europa“ am Gymnasium Geretsried über die dunkle Vergangenheit von Imam Idriz persönlich informiert worden war.

Auch Prof. Dr. Jörg Hoffmann, der das Grußwort zur Verleihung sprechen wird und Vorsitzender der FDP-Stadratsfraktion ist, sollte über diese wichtigen Fakten aufgeklärt werden:

fdpbayernpartei@muenchen.de

Es ist zu hoffen, dass sich in den nächsten Tagen nun weitere Medien der Berichterstattung über diese geplante skandalöse Preisverleihung anschließen werden.

Kundgebungstermine

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