von
Ulrike Braukmann
Der grüne Bürgermeister der Stadt Grenoble, Éric Piolle, hatte mit den Plänen, Burkinis in öffentlichen Schwimmbädern zu erlauben, eine landesweite Debatte losgetreten. Kritiker sprachen von einer weiteren Islamisierung.
Die Erlaubnis zum Tragen muslimische Ganzkörperbadeanzüge, sogenannter Burkinis, wird von der umstrittenen Organisation „Alliance Citoyenne“ gefordert. Diese fundamental-islamische Vereinigung hatte seit 2019 mehrere Protestaktionen in Grenobles Schwimmbädern organisiert.
Mit einer knappen Mehrheit stimmte der Stadtrat in Grenoble im Mai 2022 der Änderung der Schwimmbadordnung zu. Demnach sollten sowohl das „oben ohne“ baden, wie auch das Tragen eines Burkinis erlaubt sein.
Von den Anhängern der „Alliance Citoyenne“wurde die Erlaubnis zum Tragen des Burkinis mit Jubel aufgenommen. Der französische Innenminister Gérald Darmanin, beschuldigte die Organisation „die Regeln der Scharia zu propagieren“.
Die französische Regierung reichte prompt eine Klage gegen die Erlaubnis, Burkinis in öffentlichen Schwimmbädern tragen zu dürfen, ein.
Am 25.05.2022 kippte ein Gericht die umstrittene Entscheidung von Grenoble.
Innenminister Gérald Darmanin sprach am Mittwochabend von „ausgezeichneten Neuigkeiten“. Nach der von ihm veranlassten Klage sei der Beschluss der Stadtverwaltung von Grenoble ausgesetzt worden, sogenannte Burkinis in den städtischen Schwimmbädern zu erlauben. Darmanin hatte den örtlichen Präfekten angewiesen, gegen die umstrittene Neuregelung zu klagen.
Quelle Welt