Die 23-jährige Ayoubi Q. wollte ein selbstbestimmtes Leben führen. Sie plante, sich von ihrem Mann zu trennen, um nach westlichen Vorstellungen leben zu können. Das war ihr Todesurteil.
Der 38-jährige Samad Q. hatte offenbar ein Problem mit dem Lebensentwurf seiner Frau. Das Ehepaar lebte mit der gemeinsamen 2-jährigen Tochter in einer Flüchtlingsunterkunft im Schleswig-Holsteinischem Arensburg.
Dort kam es am Anfang September zu einer entsetzlichen Bluttat. Offenbar war es zwischen den Eheleuten zu einem Streit gekommen. Weil die Frau nicht nur im Westen leben, sondern auch ein westliches Leben führen wollte. Der Ehemann nahm wohl an, auch hier in Deutschland gelte die Scharia und seine Frau sei sein Besitz, mit dem er verfahren könne, wie es ihm beliebt.
Während die gemeinsame Tochter im Zimmer nebenan schlief, griff der Vater zum Messer. Mit einer 28 cm langen Klinge stach er auf sein Opfer ein. Ayoubi Q. erlitt Stiche in Herz und Lunge. 29-mal stach der Täter auf seine blutende Frau ein. Danach legte er das Messer in ihre Hand und bedeckte die sterbende Frau mit einem Teppich.
Während seine Frau in der Flüchtlingsunterkunft verblutete, floh Samad Q. vom Tatort. Er wollte nach Mailand flüchten, wurde aber an der bayrischen Grenze gestoppt.
Nun begann der Prozess vor dem Landgericht in Lübeck. Der Verteidiger erklärte dem Gericht, dass Samad Q. die Tat nicht geplant hatte. Zum Beweis führte er an, dass der Angeklagte sich erst kurz vorher einen Fernseher gekauft hatte.
Danach spricht der geständige 38-Jährige lapidar „von einem Streit, der eskaliert“ sei: „Sie wollte nicht mehr mit mir zusammen sein. Ich muss betrunken gewesen sein, denn das ist ja der Grund, warum ich jemanden umgebracht habe.“
Der Prozess wird fortgeführt.
Ulrike Braukmann
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