Was sich in Frankreich unter dem wachsenden Einfluss eines sektiererischen und radikalen Islam seit Jahren vollzieht, kann als Blaupause für viele weitere europäische Länder verstanden werden. Der Begriff „No-Go Area” trifft die Zustände dort nicht einmal mehr ansatzweise; weitaus passender wäre der Ausdruck „No Go Cities” für viele Regionen der Fünften Republik. Ende Januar befasste sich die Sendung „Zone interdite” des französischen Privatsenders „M6” mit dem Kampf des Staates gegen den – so wörtlich – „Separatismus in der Republik.” Was dabei ans Licht der Öffentlichkeit kam, wirft ein erschütterndes Schlaglicht auf das, was auch Deutschland angesichts der seit Jahrzehnten selbstmörderischen Migrationspolitik (vor allem seit Angela Merkels bedingungsloser Grenzöffnung von 2015) in naher Zukunft drohen wird.
Im Mittelpunkt der M6-Fernsehdokumentation stand die 100.000-Einwohnerstadt Roubaix nahe der belgischen Grenze. In der nach dem Zusammenbruch der Textilindustrie von bitterer Armut betroffenen Kommune leben einhundert verschiedene Nationalitäten – davon stammen ursprünglich viele aus einstigen Kolonien und muslimischen Herkunftsgesellschaften. Roubaix liefert mit seiner Vielzahl an – von den Behörden überhaupt nicht mehr erfass- und kontrollierbaren – Parallelgesellschaften ein besonders drastisches Beispiel für das frankreichweit zu beobachtende umfassende Versagen eines Staates, der die Souveränität über Teile seines Hoheitsgebietes bereits unwiederbringlich an den Islam verloren hat.
Besonderes Augenmerk kam in der M6-Sendung dem örtlichen Bürgermeister Guillaume Delbar zu: Dieser sieht sich derzeit mit einer drohenden Gefängnisstrafe konfrontiert, weil er Geldspenden verteilt hatte, die er später von der Steuer abzog und sich von einzelnen von ihm begünstigten Organisationen zurückzahlen ließ. Diese Form des Stimmenkaufs durch Subventionen und Sozialleistungen hat – nicht nur, aber vor allem – in Frankreich eine lange Tradition. Die Korrumpier- und Erpressbarkeit der staatlichen Autoritäten schwächt Einfluss und Ansehen des Staates zusätzlich – nicht nur in Roubaix. In einem schon fast verzweifelten Versuch, etwas Kontrolle über das eigene Land zurückzugewinnen, hatte Präsident Macron Ende 2020 das „Gesetz gegen den Separatismus in der Republik” durchgesetzt: Faktisch richtet sich dieses gegen die Flut islamischer Schulen, Moscheen, Verbände und sonstiger Institutionen, die – ohne jegliche geistige und innere Anbindung an die französischen republikanischen Grundsätze – ihre Ideologie auf allen Ebenen verbreiten.
Islamische Landnahme
Auch in Roubaix wurden auf Grundlage dieses Gesetzes umfangreiche Kontrollen durchgeführt; 58 alleine im vergangenen Jahr, in deren Zuge neun Geschäfte und Institutionen schließen mussten. Für die TV-Sendung zeigte der Einwohner Amine Elbahi, der seit langem gegen den radikalen Islam kämpft, den Reportern von M6, wie weit die islamische Landnahme in Roubaix bereits vorangeschritten ist. Elbahi ist persönlich vom unheilvollen Wirken der radikalen Islamisten betroffen seit diese seine Schwester dazu brachten nach Syrien zu ziehen, um sich dem Dschihad anzuschließen. Bei einer Tour durch die Stadt macht er auf den Wandel des Stadtbilds aufmerksam,: Kurz nacheinander sind in dem Fernsehbeitrag unter anderem sechs Halal-Metzgereien, Geschäfte mit arabischen Nahrungsmitteln, drei Buchhandlungen, in denen auch Schleier und Niqabs verkauft werden, ein Spielwarengeschäft, das Puppen ohne Gesichtszüge anbietet und ein Restaurant mit Boxen, in denen verschleierte Frauen essen, zu sehen. Wer immer noch Zweifel an einer unaufhaltsamen Islamisierung Westeuropas hat: Hier werden diese final ausgeräumt.
Trotzdem behauptet Elbahi später in dem Beitrag, die Muslime „lieben Frankreich” und wollten sich assimilieren. Die Schuld liege bei der Republik, die sie nicht vor dem salafistischen Terror schütze. Zudem befürworte er sogar die Rückkehr der Dschihadisten. Es ist die übliche Gratwanderung zwischen „Offenheit“ und „Willkommenskultur“ einerseits und Ablehnung von fundamentalistischem oder extremistischem Islam andererseits – obwohl hier jeder Versuch einer künstlichen Abgrenzung wohl leider zum Scheitern verurteilt ist. Denn die Übergänge sind nun einmal fließend; das eine gibt es ohne das andere nicht. Dennoch reichte der in Teilen „islamkritische“ Tenor des TV-Beitrags schon aus, den Zorn der Strenggläubigen und Korankrieger im neuen Kulturkampf zu wecken: Die Chefredakteurin des Senders und die Moderatorin der Reportage sehen sich – ebenso wie auch Elhani – seit der Ausstrahlung des Beitrags massiven Morddrohungen ausgesetzt. Andere Beteiligte, die in der Sendung zu Wort kamne, waren bereits vor der Kamera unkenntlich gemacht werden.
Gerade im Präsidentschaftswahlkampf löste der TV-Beitrag heftige Debatten aus. Die Reaktionen waren dabei vorhersehbar: So empörten sich die Islamversteher der französischen Toleranzfraktion, Pawlow’schen Hunden gleich, sogleich über die unterschwellige „Islamophobie“ der Fernsehdokumentation, und machten sich damit zum nützlichen Idioten der Mohammedaner-Lobby. Der ultralinke Kandidat Jean-Luc Mélenchon erklärte etwa ernsthaft öffentlich, die M6-Sendung über Roubaix habe „Rassismus” verbreitet und stelle somit „einen Angriff auf die Muslime Frankreichs insgesamt” dar. Hingegen sagte der
rechtskonservative Kandidat Éric Zemmour in Reaktion auf den TV-Beitrag: „Afghanistan ist in Frankreich, zwei Stunden von Paris entfernt.” Roubaix sei das Paradebeispiel für die „Islamisierung” und „große Umvolkung”. Hier verdränge eine Zivilisation eine andere. Er kündigte erneut an, im Falle seines Wahlsiegs die Muslimbrüder zu verbieten.
Rassismusvorwürfe von der Toleranzfraktion
Die Debatte zeigt, zu welcher Polarisierung eine unkontrollierte Migration aus grundverschiedenen Kulturkreisen führt, wenn die aufnehmende Gesellschaft den Zuwanderern über Generationen hinweg keinerlei Regeln auferlegt und diese sich mit ihrem Gastland nicht nur kein Iota mehr identifizieren oder ihm irgendwie integrations- und anpassungsfähig begegnen, sondern es als unterwerfungsreifes Feindesland begreifen. Die französische Gesellschaft und die politische Klasse sind nicht mehr fähig, eine gemeinsame und entschlossene Antwort auf eine sich seit Jahren abzeichnende Bedrohung zu finden, und zeigen allenthalben fortschreitende Auslösungserscheinungen. Die politischen Akteure, vor allem auf Seiten der politischen Linken, sind zu zerstritten und in ihren jahrzehntelang vertretenen Positionen gefangen, als dass sie ihre Eitelkeiten überwinden können, um endlich die Realität anzuerkennen. Und selbst wenn ihnen dies gelänge: Für eine „nationale Erhebung“ und Selbstbehauptung der säkularen, abendländischen, aufgeklärten Teile der französischen Gesellschaft ist es wohl schon zu spät; dieser Zug ist wohl längst schon abgefahren.
Wenn die Zustände in Frankreich (das historisch bedingt einen erheblichen „Vorsprung” mit dieser Form von islamischer Problemmigration hat) auch deutlich schlimmer sein mögen als in Deutschland und es im Nachbarland vermutlich schon „fünf nach Zwölf“ ist, so werfen in Deutschland ganz ähnliche Entwicklungen ihren Schatten voraus. Theoretisch könnte es hier, wo nach wie vor alle Tore offen sind, zu noch schlimmeren Verhältnissen kommen. Und selbst wenn man endlich den politischen Willen aufbräche, von der anhaltenden unkontrollierten Massenaufnahme abzurücken (leider ist das genaue Gegenteil der Fall!), so ist es vermutlich bereits zu spät, um noch eine Umkehr zu schaffen und die wuchernden Keimzellen der islamischen Parallelmilieus zumindest in Schach zu halten.
Dies schon aus dem Grund, dass ein Kurswechsel dem Eingeständnis katastrophaler Fehler der gesamten politischen Klasse und einen völligen Bruch mit der bisher propagierten Politik gleichkäme.
Dieser Artikel erschien zuerst auf Journalistenwatch