In Algerien wurde ein, zum Christentum konvertierter Ex-Muslim bereits am 08. Juni 2021 zu 6 Monaten Haft und 625 Euro Geldstrafe, das sind umgerechnet zwei Monatsgehälter, verurteilt.
Das Urteil wurde in Khemis Meliana (Provinz Ain-Delfa) gefällt. Dem Mann wurde vorgeworfen Spendengelder angenommen zu haben, um die christliche Lehre zu verbreiten.
Er selbst widerspricht den Vorwürfen. So soll er Bibeln verteilt und christliche Literatur gedruckt haben, “um den Glauben von Muslimen zu erschüttern”.
„Die Anschuldigungen wurden von der Nationalen Polizei in einem gefälschten Bericht gegen mich vor Gericht gebracht“, erklärte er.
Nachdem der ehemalige Muslim 2017 zum Christentum konvertiert war, verließ ihn seine Frau mit den gemeinsamen Kindern. Seitdem ist er ständiger Verfolgung ausgesetzt. Mehrfach wurde sein Haus durchsucht. Er wurde wiederholt verhaftet.
Den, der Anklage zugrunde liegende Polizeibericht, wurde unter Androhung von Zwang von ihm ungelesen unterschrieben. Sein Anwalt erschien weder zur Anhörung noch zur Urteilsverkündung. Der Mann will in die Berufung gehen.
In Algerien ist jede Aktivität, „die darauf abzielt, den Glauben eines Muslims zu untergraben“, per Gesetz verboten. Bei Verstoß dagegen drohen zwischen zwei und fünf Jahren Gefängnis und Geldstrafen von bis zu umgerechnet rund 6.000 Euro. Der Anteil der Christen unter den 43 Millionen Einwohnern Algeriens – fast ausschließlich Muslime – liegt bei unter einem Prozent.
Quelle: Idea
U.Br.