Imam Bajrambejamin Idriz, der in München ein Europäisches Islamzentrum bauen und sich das auch noch aus dem Muslimbrüder-unterstützenden Staat Katar sowie dem radikalen Saudi-Arabien finanzieren lassen wollte, macht jetzt wieder auf sich aufmerksam. Wie der Münchner Merkur am 26. September meldete, hatte Idriz bei einem Treffen von rund zwanzig Religionsvertretern der beiden Kirchen und des Islams im oberbayerischen Weilheim den Wunsch geäußert, vom Minarett seiner Moschee in Penzberg den Muezzinruf ertönen zu lassen.
Von Michael Stürzenberger
Zunächst solle dies einmal pro Woche am Freitag erfolgen. Der Ruf solle „nicht laut sein“ und auch „nicht fünf Mal täglich“, wie Idriz großzügig beruhigt. Vorerst nur zum Freitagsgebet um 13 Uhr. Die im arabischen Singsang vorgetragene Kampfansage an alle anderen Religionen („Ich bezeuge, es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet“ – „Allah ist der Allergrößte“) solle „nur drei bis fünf Minuten“ dauern und „allein in der Moschee-Umgebung“ zu hören sein, nicht im ganzen Stadtgebiet.
Das wäre allenfalls der erste Schritt für den Fuß in der Tür, dem dann sukzessive die nächsten folgen würden. Die beiden Pfarrer in Penzberg haben laut Merkur bereits eilfertig erklärt, dass sie mit dem Muezzinruf „keine Probleme“ hätten, schließlich gebe es ja auch Kirchenglocken. Der evangelische Pfarrer Julian Lademann meinte, dass die Zustimmung für eine Stadt, die sich „der Offenheit rühme“, doch „angebracht“ sei. Er fände es „im Sinne der Religionsfreiheit eine gute Geste“, auch wenn „viele Menschen etwas befürchten, weil sie das nicht kennen“.
Nun, gerade wenn man den Inhalt des Muezzinnrufes kennt, sollte man ganz entschieden dagegen sein. Aber auch der katholische Pfarrer Bernhard Holz unterstützt diese Idee, schließlich sei der Muezzinruf seiner Meinung nach „Bestandteil der Religionsfreiheit“ und Imam Idriz habe den Wunsch „moderat vorgetragen“. Pfarrer Holz glaubt nicht, dass sich jemand gestört fühlen müsse.
In dem folgenden Video, das ich an einer Moschee in München-Sendling aufnahm, der während des Corona-Lockdowns der Muezzinruf gestattet wurde, ist der Text eingeblendet. Gerade bei einem Pfarrer müssten da sämtliche Alarmglocken schrill ertönen:
Am 29. September berichtete auch die Süddeutsche Zeitung. Wie immer, äußerst wohlwollend. Das „Allah ist der Allergrößte“ des Muezzinrufes verharmlosten die Prantl-Jünger in „Gott ist groß“, als ob es bei Christentum und Islam um denselben Gott ginge. Idriz diktierte seinen journalistischen Unterstützern in den Notizblock, dass „viele Penzberger“ die moslemische Gemeinde „als kulturelle Bereicherung“ empfänden. Penzberg sei „reif, dies auszuhalten“. Außerdem würde der „melodisch musikalische Rhythmus sehr beruhigend“ sein.
Im Penzberger Rathaus scheint dieser Vorgang offenbar nicht bei allen dort Beschäftigten „Beruhigung“ ausgelöst zu haben, wie die SZ meldet:
Im Rathaus reagieren die Mitarbeiter auf Nachfrage sehr zurückhaltend. Der Bürgermeister habe gesagt, die Idee prüfen zu wollen, heißt es aus dessen Vorzimmer am Montagnachmittag. Bislang gebe es noch keine abschließende Stellungnahme. „Das Thema ist sehr sensibel.“
Der Bund für Geistesfreiheit hingegen, der gegenüber der Kirche sehr kritisch eingestellt ist, sieht beim Muezzinruf keine Probleme. Die stellvertretende Vorsitzende der Münchner Gemeinschaft ist bezeichnenderweise eine Grünen-Stadträtin aus Wolfratshausen. Assunta Tammelleo kenne Idriz „als sehr moderaten, aufgeschlossenen Menschen“ und ihr sei „es wurscht“, ob der Imam rufe oder die Glocken bimmeln. Sie hoffe nur, dass damit „keine ausländer- und moslemfeindlichen Stimmungen geschürt“ würden.
Am 30. September meldete die Bürgerbewegung Pax Europa eine Kundgebung zur Aufklärung über den Muezzinruf und den Politischen Islam an. Mit der zuständigen Stelle für öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landratsamtes Weilheim-Schongau waren die Modalitäten schnell und unkompliziert geklärt. Dauer von 15-19 Uhr, nach 20 Minuten Reden 10 Minuten Pause, in denen aber bei reduzierter Lautstärke Informationsvideos abgespielt werden dürfen.
Am Nachmittag des 1. Oktober rief mich das Ordnungsamt Penzberg an, dass Imam Idriz seinen Wunsch auf Muezzinruf zurückgezogen habe. Hierzu würde es am Freitag Vormittag eine Pressekonferenz geben, da wohl das Medieninteresse groß sei. Die Süddeutsche Zeitung meldete sogleich:
Es wird keinen Gebetsruf außerhalb der Penzberger Moschee geben. Die Islamische Gemeinde verzichtet auf einen Antrag. Vorerst zumindest, wie Imam Benjamin Idriz betont. Der Wunsch seiner Gemeindemitglieder nach dem Gebetsruf, der ins Freie übertragen werden soll, bleibe bestehen. „Doch die Zeit scheint nicht reif dafür zu sein“, sagt er im Gespräch mit der SZ . Dass das Ansinnen eine große Resonanz in der Öffentlichkeit nach sich ziehen würde, damit habe er gerechnet. Für diesen Freitag hat der Rechtspopulist und Pegida-Aktivist Michael Stürzenberger eine Kundgebung auf dem Penzberger Stadtplatz angekündigt. Das Landratsamt Weilheim hat die Versammlung genehmigt. Stürzenberger rechnet laut Antrag mit 15 bis 20 Mitdemonstranten. Voraussichtlich wird es eine Gegendemo geben.
Die BPE führt ihre Kundgebung auf dem Stadtplatz auf jeden Fall durch, da es grundsätzlich für die Penzberger Bürger wichtig ist, Informationen zu dem Thema zu bekommen. Außerdem dürfte Imam Idriz nur auf die nächste Gelegenheit warten, um seine Interessen dann doch noch durchzusetzen.