Nigerianische Christen weiter unter Druck: Boko-Haram-Terror nimmt kein Ende

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Fast sechs Jahre, nachdem die islamische Terrorgruppe Boko Haram 276 Mädchen aus einer Schule im Nordosten Nigerias entführt hatte, droht dem überwiegend von Christen bewohnte Gebiet Chibok im Bundesstaat Borno die  „Vernichtung“ durch Boko Haram und den Islamischen Staat. „Unsere Existenz ist unter schwerer Bedrohung“, heißt es in einem Hilferuf der Betroffenen.

Immer noch befinden sich nach Angaben der Kibaku Area Development Association (KADA) 112 der entführten Schülerinnen in Gefangenschaft. Im Dezember seien 22 weitere Menschen entführt worden, berichtet Morning Star News.

„Wir werden zu Hause und wo immer wir uns aufhalten, angegriffen und vernichtet“, so Dauda Iliya, Leiter der KADA.  „Unsere Leute und Heimatländer sind in Gefahr. Unsere Häuser, Bauernhöfe, Scheunen und Kultstätten werden zerstört. Wir können unsere religiösen Freiheiten nicht nach Belieben ausüben. Unsere Existenz ist ernsthaft bedroht.“

Laut Iliya wurden elf Eltern der 2014 entführten Mädchen bei nachfolgenden Angriffen durch die islamischen Boko Haram Terroristen getötet. Acht weitere Eltern sollen an posttraumatischen Störungen wie Herzerkrankungen im Zusammenhang mit der Entführung ihrer Töchter gestorben sein.

Fünf der im Dezember entführten Christen wurden am Heiligabend in der nahe gelegenen Gemeinde Kwarangilum von Boko Haram verschleppt. Die Islamisten brannten Häuser nieder und stahlen Rinder, Schafe, Ziegen und Hühner, erzählt Iliya.
Fünf Tage später, am 29. Dezember, sollen in Mandaragrau weitere 17 Chibok-Ureinwohner entführt worden sein. „Wir sehen keine großen Anstrengungen der Regierung, die Geißel des Boko-Haram-Terrorismus dauerhaft zu beenden und den Frieden in unseren Heimatländern und im Nordosten wiederherzustellen“, beklagt der KADA-Leiter. Man warte auch immer noch auf die Rückkehr der 112 Mädchen, die seit nunmehr sechs Jahren in Gefangenschaft gehalten werden.

„Das Gebiet wird seit 10 Jahren ständig von Boko Haram angegriffen, der versucht, die Scharia (islamisches Recht) in ganz Nigeria durchzusetzen“, so Iliya.

Die jüngste Attacke der islamischen Terroristen fand laut Einwohnern am 18. Februar statt. Bei ihr wurden zwei überwiegend christliche Gemeinden in den Dörfern Chibok County, Kwarangilum und Forfor überfallen.
„Die Terroristen griffen die Gemeinden gleichzeitig gegen 18 Uhr an, schossen wahllos um sich und brannten Häuser nieder“, so Maina Kapi per SMS gegenüber Morning Star News.
Habakuk Aboki, ein weiterer Bewohner der Region, sagte, islamische Extremisten hätten im Januar auch einen anderen Teil des Landkreises Chibok angegriffen.
„Im Januar 2020 wurden zwei Christen im Dorf Payasatan-Bilaburdar, ebenfalls hier in Chibok, getötet“, erklärte auch er in einer SMS. (MS)

 

 

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