Die Iranerin Shohreh Bayat ist Chefschiedsrichterin bei der aktuellen Schach-Weltmeisterschaft der Frauen in Shanghai. Weil das islamkonforme Tuch nur halbseiden ihr Haar verhüllte, hagelte es massive Kritik aus der staatstreuen Presse des iranischen Mullah-Regimes. Nun hat sich Bayat zu einem mutigen Schritt entschlossen, von dem sich die Claudia Roths dieser Welt und sonstige billige Islamappeaser eine extra dicke Scheibe abschneiden können.
Die 32-jährige Iranerin Shohreh Bayat leitet und überwacht die täglichen Matches bei der aktuellen Schach-WM der Frauen in Shanghai. Als offizielle Repräsentantin des Mullah-Regimes im islamischen Gottesstaat Iran hatte sie den islamkonforme Tuch zu tragen. Jedoch drapierte sie diesen bereits in den ersten Tagen der Schach-WM so locker auf ihrem schwarzen Haar, dass die iranische Staatspresse durchdrehte und ihr unterstellte, sie würde aus Protest keinen islamischen Kopfputz tragen. Selbstredend hetze der iranische Schachverband ebenfalls gegen sie und forderte Bayat auf, sich schriftlich zu entschuldigen und als Zeichen der Reue ab sofort ein besonders fromm anmutendes Kopftuch – ganz im Stil von Claudia Roth – zu tragen.
Und nun kommt der gewaltige Unterschied zu Gestalten wie der grünen Islamfreundin Claudia Roth, die 2013 ohne Zwang bei ihrem Besuch im Iran den frauenverachtenden Lappen auf ihrem grünen Quadratschädel zur Schau trug und so all jenen Frauen, die für ein islambefreites Leben kämpfen, kräftig ins Gesicht schlug.
Bayat lehnte es ab, sich devot zu entschuldigen und verzichtet seit dem vierten Turniertag vollständig auf das islamische Kopftuch. „Ich habe den iranischen Schachverband gebeten, mir schriftlich zu versichern, dass ich ohne Sorge um meine Sicherheit in den Iran zurückkehren kann“, sagt sie. „Als ich darauf keine Antwort bekommen habe, war mir klar, dass es nicht sicher für mich ist, zurückzukehren, und dass es nun auch keinen Unterschied mehr macht, ob ich das Kopftuch trage, oder nicht“, so die mutige Iranerin laut dem Staatsfunker „tagesschau„, den Vorgang als „Eklat“ bezeichnet.
Der Welt-Schachverband hält – irre dass dies extra erwähnt werden muss – an der kopftuchlosen Bayat fest. Zudem sorge man sich angesichts der Berichte aus Teheran um die Sicherheit der iranischen Schiedsrichterin, so FIDE-Vizepräsident Nigel Short.
Zu der mutigen Bayat gesellt sich aktuell eine weitere Leidensgenossin, die sich vom Mullah-Regime in Teheran befreien konnte: Kimia Alisadeh, erste und bislang einzige Iranerin, die bei Olympischen Spielen in der Disziplin Taekwondo auf dem Siegertreppchen stand, flüchtete laut der DW in die Niederlande. Auf Instagram bezeichnete sie sich als „eine der Millionen unterdrückter Frauen im Iran“. Sie habe das Land verlassen, weil sie genug davon habe, von den Behörden als Propagandainstrument benutzt zu werden. Alisadeh kritisierte unter anderem, dass sie gezwungen sei, einen Hidschab zu tragen und beschuldigte Sportfunktionäre im Iran des Sexismus. Ihre Entscheidung, den Iran zu verlassen, sei schwer gewesen, aber notwendig, so Alisadeh. (SB)