Von Benjamin Weingarten, übersetzt und kommentiert von E.S.W.
Original erschienen unter: Journalistenwatch.com
Ayaan Hirsi Ali verteidigt – und verkörpert – die amerikanische Idee
Es ist wahrlich eine seltene Gelegenheit, daß eine preisgekrönte Rednerin bei ihrem Grundsatzreferat das Publikum schilt. Wenn es jemanden gibt, der – egal welches Thema – dieses Recht für sich in Anspruch nehmen kann, dann ist dies Ayaan Hirsi Ali in der Frage der Ignoranz Amerikas bezüglich der islamischen Überlegenheits-Ideologie, einer Ignoranz, die in dieser Woche wieder sehr offensichtlich war, als die amerikanischen Liberalen in Folge des Massakers in Orlando nach mehr „gun control“ (Reglementierung von Waffenbesitz) statt „jihad control“ (Reglementierung des Dschihads) gerufen haben. Dieser Moment fand anläßlich der Edmund Burke Award Gala der Zeitschrift New Criterion mit der Verleihung eines Preises für Ali für ihre „deutlichen Beiträge zur Verteidigung der Zivilisation“ statt.
Ali, eine offene Kritikerin des Islam, stellte dem Publikum die Frage, wer wisse, was Scharia ist. Viele Hände wurden gehoben. Ali fragte das Publikum danach, wer wisse, was Dschihad ist. Fast jede Hand wurde gehoben. Schließlich fragte sie, wie viele wüßten, was Dawa ist. Einige wenige Hände wurden erhoben. Ali antwortete:
„Und jetzt haben wir lediglich ein paar wenig Hände. Wissen Sie, das ist genau die Sache. Fast fünfzehn Jahre nach 9/11 … eineinhalb Jahrzehnte, und die meisten Amerikaner und die meisten Europäer wissen, was der Dschihad ist, aber sie wissen nicht, was Dawa ist. Und wenn Sie nicht wissen, was Dawa ist – der Prozeß der Islamisierung, die Strategie der Islamisierung, die zum Dschihad führt –, dann werden Sie niemals verstehen, was Dschihad ist. Sie verstehen die momentane Gefahr nicht, wenn Sie nicht wissen, was Dawa ist.
Und nun sind wir hier – Ich befinde mich unter Freunden. Konservativen, Menschen, denen die Idee Amerikas wichtig ist – und Sie verstehen nicht, Sie wissen nicht, was Dawa ist. Sie wissen nicht, wie das konkurrierende Konzept lautet. Sie ehren mich, und ich bin sehr dankbar dafür, aber ich möchte allen, die nicht wissen, was Dawa ist, fast sagen: ‚Schämen Sie sich.‘
Wissen Sie, warum ich sagen möchte, daß Sie sich schämen sollen? Weil, wenn Sie sich die Geschichte ansehen, als unsere Väter und Großväter und unsere Vorfahren mit schlechten Ideen konfrontiert waren, und wir lesen die Geschichtsbücher … wir sitzen da und denken: ‚Wie konnten sie es nicht sehen? Wie konnten sie es nicht wissen? Wie konntet ihr nicht sehen, was Hitler geplant hatte? Nun, ihr habt es vielleicht in den 1930ern nicht gesehen, aber in den frühen 1940ern hättet ihr es wissen müssen!‘ Und jetzt befinden wir uns im Informationszeitalter und wir wissen es nicht!“
Wenn wir unseren Feind nicht kennen, können wir ihn nicht besiegen. Unsere aufgeklärten Theologen in Washington sagen uns, daß Nicht-Muslime kein Recht haben, über die Natur des Islam zu spekulieren, während sie gleichzeitig den Islam zu einer Religion des Friedens machen, die von Nihilisten gekapert und pervertiert wurde.
Vielleicht sollten wir uns weniger um eine politisch korrekte islamische Exegese kümmern und stattdessen auf Ayaan Hirsi Ali hören. Sie erlebte die entscheidenden Jahre ihres Lebens in Afrika und dem Nahen Osten, wo sie sich den Muslimbrüdern anschloß. Wie es in diesen Gegenden üblich ist, wurde bei ihr die weibliche Genitalverstümmelung vollzogen. Statt sich einer arrangierten Ehe in Kanada zu unterwerfen, floh sie nach Holland, wo sie um politisches Asyl ansuchte. Sie eroberte einen holländischen Parlamentssitz. Faktisch wandte sie nach ihrer Ankunft im Westen ihren Verstand an, um aus der islamischen Herrschaftsideologie auszubrechen, indem sie die Lehren der wichtigsten islamischen Schriften mit denen des westlichen Wertekanons verglich. Letztere empfand sie als überlegen.
Heute wird sie von ihren ehemaligen Glaubensgenossen mit dem Tod bedroht. Sie wird rund um die Uhr von Sicherheitsleuten beschützt. Dafür, daß sie sich weigert, die Vision eines verfälschten Islam der westlich-Progressiven zu akzeptieren, wird sie getadelt und oft zensiert. Es muß Ali verblüffen, daß ihre westlichen Mitbürger oft das Prinzip der freien Meinungsäußerung zurückweisen, wenn sie die westliche Zivilisation verteidigt.
Ich hatte die Ehre, Ali vor der Burke Gala zu interviewen. Sie sagte mir, sie wünsche nicht wie eine Heldin behandelt zu werden. Die Wahrheit auszusprechen sollte eine Normalität sein und nicht die Ausnahme. Die Unsicherheit und Zweifel des Westens in seine eigenen Ideen beunruhigen sie sehr. Freie Meinungsäußerung, sagt sie, ist das größte Abschreckungsmittel zum weltweiten Dschihad.
Durch ihre Zuwendung der klassisch-liberalen Idealen und ihre Bereitschaft, für diese Ideale zu sterben, ist Ali in vielerlei Hinsicht amerikanischer als die, die hier geboren wurden. Es war ihre Bestrebung, Amerikanerin zu werden, weil sie die amerikanische Idee aufmerksam studiert und von ganzem Herzen angenommen hatte. Amerika ist mehr als eine Landmasse. Es ist ein außergewöhnliches Glaubenssystem, das menschliches Aufblühen ermöglicht. Die islamische Herrschaftsideologie ist mit Amerika nicht nur unvereinbar, sie strebt auch nach deren Zerstörung.
Das Leben Ayan Hirsi Alis ist ein Vorbild dafür, daß Ideen sehr wohl wichtig sind und das großartige Ideen verteidigt werden sollen. Wenn Amerika die letzte und beste Hoffnung auf dieser Welt bleiben soll, dann müssen wir ihre Worte beherzigen.
Benjamin Weingarten schreibt für The Federalist, PJ Media, und den Conservative Review. Er ist der Gründer und CEO von ChangeUp Media LLC, einer Medienconsulting Firma. Seine Website lautet benweingarten.com.
Elisabeth Sabaditsch-Wolff:
Ich hatte die große Ehre, Ayaan Hirsi Ali vergangenes Jahr persönlich kennenzulernen. Auch wenn uns nicht nur ein Ozean und Welten trennen, so spricht sie das aus, was ich seit vielen Jahren sage: Ich würde gerne meine Großeltern fragen: „Wie konntet ihr nicht sehen, was Hitler vorhat? Habt ihr denn nicht „Mein Kampf“ gelesen? Das stand doch alles drinnen!“
Aber nein, wahrscheinlich haben die meisten das Buch mit der Blaupause Hitlers nicht gelesen, so wie heute die meisten den Koran, aber auch nicht die Grundlagen des Kommunismus nicht lesen. Und genau aus diesem Grund befinden wir uns in der derzeitigen Situation: statt für Werte der westlichen und aufgeklärten Zivilisation – wenn wir denn noch wissen, was diese sind –, kämpfen wir für „Rechte“, die keine sind. Es gibt kein „Recht“ auf Handy und Internet. Es gibt kein „Recht“, in andere Länder illegal einzureisen. Es gibt kein „Recht“, betteln zu gehen (so gefordert vom Salzburger Bischof).
Besinnen wir uns auf unseren Wertekanon, der den Zehn Geboten sehr ähnlich ist. Lassen wir es nicht zu, daß ein fremdes und feindliches Wertesystem Einzug hält. Kämpfen wir jeden Tag FÜR unsere Freiheit, für die Freiheit unserer Kinder.